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17.07.17 –
Pressemitteilung des Kreisverbands Lindau Bündnis 90 / DIE GRÜNEN zur geplanten Therme im Eichwaldbad
Unter anderem aus Gründen des Natur- Landschafts- und Klimaschutzes lehnen die Grünen die geplante Therme im Eichwaldbad ab. Die Finanzierung durch den Investor wird grundsätzlich in Frage gestellt, das Sozialwohl wird durch die Einschränkung des Rechts auf freien Seezugang massiv unterlaufen.
Natur- und Landschaftsschutz
Umfang und Ausmaße der Thermenplanungen kollidieren deutlich mit den Zielen und Zweckbestimmungen verschiedenster Schutzgebiete und sind mit diesen unvereinbar.
Ein Großprojekt inmitten eines amtlichen Landschaftsschutzgebietes ist mit der Landschaftsschutzverordnung „Bayerisches Bodenseeufer“ unvereinbar. Dort ist geregelt, dass die Schönheit und die Eigenart der Bodenseeuferlandschaft zu erhalten und zu bewahren seien. Alle Maßnahmen, die dem zuwiderliefen, wären verboten. Das Landschaftsbild in einem höchst sensiblen Abschnitt wird extrem beeinträchtigt, da man ja das Ganze zusammen mit der bereits bestehenden Eissporthalle betrachten muss. Die Thermenareale grenzen unmittelbar an Natura 2000- Gebiete (FFH) und an das SPA-Vogelschutzgebiet „Bayerischer Bodensee“ sowie an das Naturschutzgebiet in der Reutiner Bucht.
Der Gesamtkomplex widerspricht auch dem Bodenseeleitbild der drei Anrainerstaaten. Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) hat darin unter anderem festgelegt, dass derartige Massivverbauungen am Bodenseeufer nicht zulässig sind. Deshalb müsste auch die IBK eingeschaltet werden, was nicht der Fall ist.
Durch die Betriebsabläufe (Saunabetrieb, Lärm, Lichtemission) entsteht ein hohes Störpotenzial, die Tierwelt wird Tag und Nacht in den Schutzgebieten beeinträchtigt.
Eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung bei Fledermäusen, Amphibien und Reptilien sowie bei Vögeln ist aktuell nicht oder nur sehr eingeschränkt erfolgt.
Der Baumbestand wird um weitere 27 Exemplare dezimiert.
Wie es dennoch zu den erforderlichen Genehmigungen kommen konnte ist uns ein großes Rätsel. Die Ausgleichsmaßnahmen, kein Parken mehr im Eichenhain (eine seit Jahrzehnten überfällige Maßnahme) und die Renaturierung des Areals des jetzigen Beachvolleyballfeldes sind kaum geeignet, um all die anderen Beeinträchtigungen zu kompensieren.
Klimaschutz
Die geplante Therme ist keinesfalls geeignet den Tourismus auf qualitative und nachhaltige Weise zu fördern, sondern verursacht zusätzlichen Verkehr in großen Teilen des Lindauer Stadtgebietes, der mit all den bekannten negativen Begleiterscheinungen wie Lärm, Abgase und CO2 Belastung einhergeht. Zudem wird durch die benötigten Parkplätze wiederum zusätzliche Fläche versiegelt. Bedenklich erscheint uns auch der enorme Energieverbrauch des Thermenbetriebs selbst, was wiederum mit zusätzlichem CO2-Ausstoß verbunden ist. Mit Nachhaltigkeit hat dies alles nichts zu tun. Außerdem wird der Verlauf des Bodenseeradwegs durch die Parkplätze und den zusätzlichen Verkehr massiv beeinträchtigt.
Finanzen
ÖPP- Verträge (Öffentlich-Private-Partnerschaft) sind immer kritisch zu bewerten: Zum einen ist die Öffentlichkeit dazu verpflichtet dem Allgemeinwohl nachzukommen, zum anderen will ein privater Unternehmer Gewinne machen. Dies unter einen Hut zu bekommen ist auch im Fall des Lindauer Thermenplans alles andere als sicher. Baukostenerhöhungen sind an der Tagesordnung, die Stadt bindet sich auf 30 Jahre. Ein Ausstieg ist nicht mehr möglich und die öffentliche Hand hat keinerlei Gestaltungsspielraum mehr. Beispiele für Fehlschläge dieser Art gibt es genügend, auch bei Bädern.
Soziales
Die bisherige Liegewiese wird durch die Abgrenzung des Thermenbereichs erheblich verkleinert, Platz der den Freibadbesuchern fehlen wird. Durch die Abschottung dieses Areals wird der in Artikel 141 der bayerischen Verfassung festgelegte freie Zugang zum See massiv und dann vor allem auch ganzjährig eingeschränkt.
Die Lindauer Grünen empfehlen: Nein zum Ratsbegehren!
Gehen Sie am 23.07. zur Wahl und lehnen Sie die Therme in der geplanten Form ab!
Am See Natur und nicht Beton!
Wir haben unsere Mitglieder befragt nach ihrer Meinung zur geplanten Therme.
Diese Pressemitteilung repräsentiert Meinungen eines sehr großen Teils der Mitglieder des KV Lindau, die sich an der Diskussion und Umfrage beteiligt haben!
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In Zeiten von Rechtsruck und Hetze war unser Einsatz für eine offene und bunte Gesellschaft nie wichtiger. Ganz zentral dazu gehört es dabei die Vielfalt in unserer Partei zu stärken und zu vergrößern. Wie das praktisch bei euch vor Ort funktionieren kann, erfahrt ihr hier.
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