Entwicklung der Fahrradmobilität im Landkreis Lindau

Monatstreff KV Lindau Grüne März

07.03.23 –

Das März-Treffen der Grünen im Kreis Lindau beschäftigte sich mit der Entwicklung des örtlichen Fahrradverkehrs und mit der Variantenvielfalt von Rädern, besonders für Familien, Lastentransport und mobilitätseingeschränkte Menschen.

Jaime Valdes, langjähriger Mobilitätsbeauftragter der Stadt Lindau, stellte detailliert das städtische Mobilitätskonzept und dessen Umsetzung vor mit dem Fokus auf die Förderung des Radverkehrs. Es beruht auf 3 Säulen, nämlich der Weiterentwicklung von einer guten Infrastruktur, Service und Information und Kommunikation. In Lindau werden gute Radverkehrsadern für die Wege zur Arbeit, Kindergarten, Schule und zum Einkaufen ebenso gebraucht wie Strecken für Radtouristen. Die verkehrssichere Einrichtung dieser Strecken schreitet erkennbar voran, aktuell vor allem in Schachen. Dazu zählt auch die Verknüpfung mit dem ÖPNV mit den notwendigen Abstellmöglichkeiten an allen Busendhaltestellen und den beiden Bahnhöfen wie auch das Mietrad- und Scooterangebot. Die Bereitstellung von Lastenrädern, die in der ersten halben Stunde kostenlos ausgeliehen werden können, findet großen Anklang. Über mehrere Zählstationen im Stadtgebiet wird nun die Radnutzung automatisiert erfasst, so dass Bedarfe ohne größeren Aufwand genau mit Zahlen belegbar sind. So gab es im letzten Jahr fast 3,3 Millionen Fahrten mit bis zu 39000 an einem Spitzentag. Der Pendlerverkehr aus dem Umland macht dabei nur 10% aus, was mit bedingt ist durch viele Lücken im Radwegenetz des Kreises und derart den dringlichen Entwicklungsbedarf aufzeigt.

Die Vielfalt der Radentwicklungen zeigte der Ingenieur und Entwickler Edgar Löhr am Beispiel von Mehrpersonenrädern auf, den sog. Sociables, die schon ganz früh mit der Verbreitung von Fahrrädern aufkamen und es ermöglichen, dass man nebeneinandersitzend und sich austauschend Ziele wie im PKW ansteuern kann. Durch die Unterstützung mit einem Elektromotor sind auch diese bis zu 90 kg schweren Gefährte nun gut zu bedienen. Dabei wies er darauf hin, dass die Batterie mit einer Balkonphotovoltaik-Anlage mit Energie für bis 30.000 km pro Jahr gespeist werden könne bzw. auch mehrere Pedelecs davon geladen werden könnten. Mit einem Sociable können auch gut Kinder, mobilitätseinschränkte ältere Menschen oder Behinderte mitgenommen werden.

Kurz orientierte auch noch der Kinder- und Jugendarzt Harald Tegtmeyer-Metzdorf über Therapieräder, die die gesellschaftliche Teilhabe von körperbehinderten Kindern und Erwachsenen ermöglichen, Training undTherapie bedeuten und die Lebensfreude der Betroffenen erhöhen.

Schließlich referierte Magnus Heidegger von der Radstation Lindau über die Trends bei der Nachfrage, die die überragende Freude am E-Bike (gegenüber dem „Bio-Bike“) widerspiegeln. So würden manche schon mit Stolz auf die schon bei der ersten Inspektion gefahrenen 2000 km hinweisen. Die Fahrradtechnik weist große Fortschritte auf, so dass die Zuverlässigkeit, auch die der Batterien, unverkennbar zugenommen habe. Mit der stark zunehmenden Verbreitung würden der Reparatur- und Inspektionsservice kaum Schritt halten können. Ausgebildete
Fahrradmechaniker würden mittlerweile wieder gesucht und im Vergleich zu früher auch gut bezahlt.

So ist das Radfahren nun kein Nischenthema mehr, sondern mitten in der Gesellschaft angekommen und ein wirksames Mittel zur Reduktion des emissionsbelasteten PKW-Verkehrs.

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