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07.06.22 –
Bei der mit ca. 30 Teilnehmenden gut besuchten Veranstaltung ging es um die Rolle von Wasserstoff als sich anbietendem und unverzichtbarem Speichermedium für Energie. Die Klimakrise wie nun auch die Abhängigkeit von russischem Öl und Erdgas drängen auf eine schnelle Umstellung der Energieversorgung weg von der Verbrennung von fossilen Energieträgern und von der Atomkraft hin zu Sonne und Wind, die mit ihrer Energie keine schädlichen Einflüsse auf unsere Umwelt haben.
Prof. Werner Tillmetz, langjähriges Vorstandsmitglied einer an die Universität Ulm angegliederten Abteilung für Batterietechnik und Wasserstofftechnologie, referierte zunächst zu den Grundlagen und verwies einerseits auf die sehr große Kapazität der Sonne als Energielieferant, andererseits auf die großen Schwankungen bedingt durch die Jahreszeit, den Sonnenstand und das Wetter. Ebenso steht es um den Wind zum Antrieb von Windrädern, der im Norden zudem deutlich stärker bläst als in Süddeutschland.
So kommt es zu großen Stromüberschüssen durch die Sonnenstrahlung im Sommer, die dann gar nicht verbraucht und in das benachbarte Ausland verschleudert werden.
Elektro-PKW werden zumeist über Nacht aufgeladen, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.
In der kalten Jahreszeit wiederum werden über die Sonne nur geringe Strommengen erzeugt, so dass eine Ausfallsicherheit damit nicht erreichbar ist. Mit dem überflüssigen Strom im Sommer und bei Wetterlagen mit langanhaltenden kräftigen Winden bietet es sich deshalb an Strom zu generieren. Zwar kann überflüssiger Strom auch durch Hochpumpen von Wasser in die Stauseen und dessen Lageenergie gespeichert werden, jedoch ist der Anteil des Stroms durch die Stauseen gemessen am Bedarf nur gering und nur noch begrenzt ausbaubar.
Klaus Burkhard, Busunternehmer im Landkreis, passt mit der von ihm geplanten Wasserstoffproduktion und dem Aufbau von einem Tankstellennetz im Landkreis genau ins Konzept: er plant die Verwertung von Klärschlämmen und Abfällen aus der Landwirtschaft zur Herstellung von Wasserstoff. Dabei fallen Wärme, saubere Kohle und Wasserstoff an.
Die Wärme soll in ein Fernwärmenetz eingespeist werden, dass eine passende Anzahl von Häusern in einem Neubauareal versorgen soll.
Nicht zuletzt möchte er seine Busflotte umrüsten hin zu Wasserstoffbetriebenen Bussen, wie sie zum Beispiel in Hannover schon im Einsatz sind. Ein Antrag auf Förderung wurde gestellt und soll bald entschieden sein.
Wasserstoff ist aufgrund von seiner großen energetischen Kapazität und dem im Vergleich zu Elektrofahrzeugen geringeren Raumbedarf und Gewicht für den Betrieb von LKWs, Bussen und Schienenfahrzeugen sehr gut geeignet, während die Batterietechnik zu dem Betrieb von leichteren Fahrzeugen passt.
Eine Umstellung muss einerseits schnell auf den Weg gebracht werden, andererseits sollten die vielfältigen Möglichkeiten zum Einsparen von Energie genutzt werden, z.B. durch eine gute Wohngebäudeisolation, durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und den Verzicht auf Kurzstreckenfahrten mit dem PKW.
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